Gunnar Schmidt befasst sich mit wissenschaftlichem Anspruch und entsprechendem Tiefgang mit der "Medien- und Kunstgeschichte des Citroën DS". Kein weiteres Technikbuch zur Göttin, sondern vielmehr der akribisch gearbeitete Beweis dafür, dass Bertonis DS tatsächlich ein automobiles Kunstwerk ist. Daneben gefällt sehr, dass Schmidt sein Werk mit umfangreichen Quellenangaben ausstattet, die auch solche im Internet mit einbezieht. Eine tolle Lektüre, vielleicht sogar für schöne Urlaubstage am mediteranen Strand, enchanté !
Dieses Automobil gilt als eines der herausragenden Designobjekte des 20. Jahrhunderts und sorgte schon auf dem Pariser Salon de l'Automobile von 1955 für eine Sensation. Heute hat der Citroën DS den Status eines erstaunlichen Verehrungsobjekts erlangt: Schon 1955 als Kunstwerk und Ikone bezeichnet, erscheint er heute als Mythos. Diese erstaunliche Wandlung vom Gebrauchsgegenstand aus dem Industriedesign zu einem metaphysischen Über-Objekt zeichnet das Buch materialreich nach. Ausgangspunkt der kulturwissenschaftlichen Analyse sind nicht die oft kommentierte kühne Formensprache und die innovative Technik, sondern die Vielzahl an begleitenden Bildmedien aus den Bereichen Grafikdesign, Fotografie, Werbe- und Spielfilm sowie literarische Quellen und Beispiele aus der bildenden Kunst.
172 Seiten.